Garten im November: Gleditschie sinensis und Miscanthus sinensis 

 

                                                          

Gleditschie sinensis 皂荚

 

Die Chinesische Gleditschie ist zwar ursprünglich in China zu Hause, aber man findet sie auch in Heidelberg, zum Beispiel an der Bergheimer Straße. Sogar in einigen Garten-Anlagen unserer Region ist der Baum inzwischen zu sehen. Das freut mich für die die Stadt und die Region, denn der Baum gilt als „Saubermacher“ unter den Bäumen, denn man sagt, dass er auf die Luft eine besonders reinigende Wirkung hat. Der Baum hat harte, lange und sehr spitze Dornen – und man soll es glauben oder nicht, meine zwei Chincilla-Tiere verzehren solche Dornen mit dem größten Vergnügen.

Der Name für die Chinesische Gleditschie wurde von Carl von Linné ausgewählt, um an den deutschen Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch (Direktor des Botanischen Gartens in Berlin) zu erinnern. Sie kommt, wie schon geschrieben, in China vor. Sie wächst in Höhen von 200 bis 2500 Metern auf trockenem bis frischem, leicht saurem bis sandigem Boden. Sie kann bis zu 30 Meter hoch werden. Sie hat graue, bis tief braune Äste. Vor allem aber erkennt man sie an ihren Dornen, die bis zu 16 Zentimeter lang werden können. Der Baum wird bis zu 600 Jahre alt.

In der traditionellen chinesischen Medizin werden die Rinde, die Blätter, die Dornen und die Samen verwendet. Die Gleditschie wird unter anderem zu einer Medizin verarbeitet, die bei Hauterkrankungen, zum Beispiel bei Syphilis, eingesetzt wird. Die Samen haben eine schleimlösende Wirkung. Achtung, eine Überdosierung kann zu einer Vergiftung führen.

Das starke und haltbare Holz wird gerne beim Bau genutzt, die Fruchtbohnen werden als Seife für Wäsche eingesetzt.

 

Chinaschilf - Miscanthus sinensis

 

Das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) wird auch Elefantengras genannt. Die Pflanze stellt wenige Ansprüche und ist in China seit Jahrtausenden wegen ihrer starken Lebenskraft bekannt. In der Moderne gewinnt das Chinaschilf eine wirtschaftliche Bedeutung: Erstens bindet die Pflanze sehr viel Kohlendioxid, zweitens wird sie als nachwachsender Rohstoff für Pellets und Dämmstoffe genutzt.

Der Ursprung der Pflanze liegt in Ostasien, Japan und Korea und zwar an Standorten unter 2000 Meter Höhe. In Deutschland wird die Pflanze inzwischen gerne in Gärten und an Straßenrändern eingesetzt, vor allem als Sichtschutz. Man darf das Chinaschilf nicht mit anderen Schilf-Pflanzen verwechseln. Das Chinaschilf gedeiht nicht auf Böden, die zu feucht sind – und auch nicht im Schatten. Die Wurzeln des Chinaschilfs können bis zu 2,5 Meter tief reichen.

Die Pflanze wird ein bis zwei Meter hoch. Die Halme können einen Durchmesser von rund 1 Zentimeter haben. Es gibt lange Blüten, die wie Silber glänzen.  

Die Pflanze braucht Platz, weil sie sich rasch ausbreitet. Sie bevorzugt Sonne oder Halbschatten. Sie verträgt Trockenheit, aber keine Staunässe.

Im Herbst oder im Frühjahr muss sie heruntergeschnitten werden, dann treibt sie wunderbar neu aus. Sie ist ein wichtiger Wirt für Schmetterlinge.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird das Chinaschilf eingesetzt als Mittel gegen Hitze, aber auch aufgrund seiner entwässernden Wirkung zur Entgiftung des Körpers. Es hilft bei Kopfschmerzen oder verstopfter Nase, die durch Zugwind verursacht wurden. In Studien wird untersucht, ob Chinaschilf das Wachstum von Krebszellen verlangsamt.

 

Alle Rechte liegen bei Dr. Hua Zou, Kurfürstenanlage 59, 69 115 Heidelberg, Telefon 06221/18 99 74.